Dr. Klaus-Dieter John – und wie in den Anden Perus ein Krankenhaus entstand
Am Sonntag, 2. Juni 2024 lud die FEG Gais (Freie Evangelische Gemeinde) zu einem Special-Gottesdienst ein. Zu Gast war Dr. Klaus-Dieter John, der zusammen mit seiner Frau Dr. Martina John, einem Traum gefolgt ist und in den Anden Perus das Hospital Diospi Suyana aufgebaut hat. In sehr packender Weise berichtete er in Gais über die Motivation, ein derart grosses Projekt zu verwirklichen.
Wir kommen wieder…
„Diese Geschichte hats in sich. Sie kommt direkt aus dem Herzen!“ Mit diesen Worten begrüsste der als
Bäckerjunge in Deutschland aufgewachsene Klaus-Dieter John die zahlreich Anwesenden. Und er hatte damit nicht zu viel versprochen, denn was er in der folgenden Stunde alles über das Werk in Peru erzählte, ging an keinem/r Besucher/in spurlos vorbei!
Nach dem Medizinstudium bereiste John 1991 zusammen mit seiner Frau Südamerika. Und was sie dort sahen, liess die beiden nicht los und sie sagten sich ‚wir kommen wieder‘. Und so kamen sie, nach dem Erwerb eines Grundstückes 2003, mit Plänen für ein Spital 2004 zurück nach Europa wo es darum ging, die nötigen Finanzen zu beschaffen. Spannend schilderte er von unglaublichen Geschichten, wie sich ihnen bei der Realisierung immer wieder Türen öffneten. Neben den Baukosten galt es auch, die technische Ausrüstung zu beschaffen. Und dass ein Glaubenswerk Verantwortliche ‚direkt ins Herz treffen‘ kann, erlebten sie u.a. bei der Anfrage für ein CT-Gerät an einen namhaften Technologiekonzern. So kehrten die beiden bald zurück nach Peru und im Mai 2005 erfolgte der Spatenstich.
Wo Schwierigkeiten auftauchen, da beginnt der Glaube
In der Folge und bis heute erleben sie aber auch grosse Herausforderungen. So gilt es, neben den Finanzen auch immer die nötigen Fachkräfte und Ärzte vor Ort zu haben. Aber auch die Zusammenarbeit mit den politischen Behörden, oder grosse Probleme in der Erstellung der Infrastruktur zur benötigten Telekommunikation und vieles mehr stellen immer wieder schier unüberwindbare Hürden dar. John schilderte, wie sie gerade in solch komplizierten Situationen, wie z.B. der Frage nach einer erfahrenen Bauleitung, oder unerwarteten Baustopps erlebten, wie ihr Glaube umso mehr gefordert war!
Arbeit für Einheimische im Hospital Diospi Suyana in Curahuasi
Mittlerweile steht den Quechquas, den Nachfahren der Inkas in Apurimac im ‚Armenhaus Perus‘, auch eine Zahn- und Augenklinik, ein Kinderclubhaus, eine internationale christliche Schule und ein Medienzentrum zur Verfügung. Aktuell haben rund 200 peruanische Beschäftigte hier auf 2.650 Meter über Meer einen Arbeitsplatz und die ca. 40 Mitarbeitenden aus dem Ausland erhalten ihre Bezahlung über private Förderkreise. John schilderte Beispiele medizinischer Eingriffe in den verschiedenen Kliniken wie sie auch bei uns in Europa gemacht werden. Aber John ist es wichtig zu betonen, dass sie auch an die Macht des Gebets glauben – gerade, wenn die Medizin an Grenzen stösst. So hatten auch viele (der bislang über 540‘000) Patienten beim stundenlangen Anstehen bereits die Möglichkeit den Jesus-Film zu sehen, oder nutzen das tägliche Angebot eines Gottesdienstes in der Klinik.
‚Ich möchte nicht glauben – ich möchte Gott einmal sehen‘
„Jeder Tag kann dein/mein letzter sein“ betonte John mit Bezug auf einen Autounfall, bei dem er sein Leben fast verloren hätte. Und auch bei seiner Tätigkeit als Chirurg, habe er schon vieles erlebt und sich in schwierigen Situationen Gedanken zum Leben und Gott gemacht. Mit Bezug auf Philipper 3:10 meint er denn auch, dass er nicht ‚nur‘ glauben möchte – nein, er möchte vielmehr Gott einmal sehen…! Auf eine Frage zum Abschluss antwortete Klaus-Dieter John denn auch in grosser Ehrlichkeit: „Ich finde den Glauben an Gott nicht einfach, aber ich könnte mir ein Leben ohne Gott nicht vorstellen“. Nach der Verabschiedung durch Pastor Joachim Heina konnten sich die Anwesenden noch bei einem Apéro über den informativen und bewegenden Vormittag austauschen. Weitere Informationen gibt es auch unter www.diospi-suyana.de.
Peter Kellenberger