Ökumenischer Berggottesdienst beim Unteren Gäbris, am 1. September 2024.
Nicht nur ein wunderschöner, nein ein sommerlicher heisser Sonntag war den Besucherinnen und Besuchern des traditionellen Anlasses auf dem Unteren Gäbris beschert. Dies spürten besonders diejenigen, die an diesem Morgen von verschiedenen Seiten zu Fuss oder mit dem Bike auf den Berg kamen. Und ‚Berg‘ war denn auch das passende Thema dieses gemeinsamen Gottesdienstes der Evang.-ref. Kirchgemeinde, der Kath. Pfarrei und der FEG (Freie Evangelische Gemeinde).
Pfarrer Dietmar Metzger begrüsste zum ersten Mal die Anwesenden aller drei Kirchen auf dem Berg. Mit einleitenden Gedanken, warum man auf einen Berg steigt, befasste sich Pastor Joachim Heina. Hier kann ein Ort zum Ausspannen vom Alltag sein, aber auch ein Ort um Gott zu loben, wie es in den Psalmen steht. Mit einigen Liedern, begleitet durch die Kleinformation der Brassband Gais, gab es dazu gute Gelegenheit. Die feinen Blasmusiktöne, auch bei den stimmigen Instrumentalstücken, passten wunderbar zum sonnigen Tag und erfreuten die Anwesenden.
Die Berge zogen die Menschen seit Urzeiten an. Waren es früher eher Geister, Götter und Dämonen, die in den Gebirgen zu hausen schienen, waren es später die Eroberungen der Gipfel durch die Bergsteiger. Diese empfanden die gewaltigen Berge zunehmend auch als Hinweise auf den Schöpfergott, wie Dietmar Metzger mit Bezug auf Psalm 121 ausführte: ‚Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.‘
Berge haben ‚Höhen‘ und ‚Tiefen‘, genau wie wir sie in unserem Leben erfahren. Joachim Heina führte dazu Gedanken aus Psalm 15 aus und stellte dabei die Frage Davids in den Raum: ‚Wer darf überhaupt dort oben auf den heiligen Bergen leben – wir sind doch alle nicht würdig dazu…?!‘ Aber genau dafür steht das Evangelium: Gott kam durch seinen Sohn Jesus Christus herunter von der Höhe und machte damit seine Liebe zu uns Menschen erfahrbar. Und mit Jesus, als persönlichem Bergführer, der uns den Weg zeigt, sind wir ermutigt, hoffnungsvoll weiter zu gehen.
„Unser Ziel ist die Zusage des Glaubens“. Mit diesen Worten für ein Leben in Freude und Fülle – und der Zuversicht, dass mit Gottvertrauen auch dunkle Täler überwunden werden können, ging der gelungene Anlass langsam dem Ende zu. Während dem abschliessenden Musikstück machte der Bratwurstduft vom Gasthaus schon mächtig Gluscht auf eine feine Stärkung vom Grill. Und auch einige Wässerli stillten beim geselligen Beisammensein den zunehmenden Durst, bevor sich alle wieder in verschiedene Richtungen auf den Weg vom Berg ins Tal machten.
Peter Kellenberger