Am Sonntag, 7. Mai 2023 war Ansgar Gmür aus Affoltern am Albis in der FEG Gais als Referent anlässlich eines Special Gottesdienstes. Sehr spannend ist sein Lebenslauf: ärmlich aufgewachsen als siebtes Kind in einer Bergbauernfamilie in Amden, absolvierte er in Basel eine Lehre als Chemielaborant. Danach holte er die Matura nach und studierte Betriebswirtschaft. Sein Studium verdiente sich Gmür u.a. als Nachtportier, Taxifahrer und Kassierer in einer Migrosfiliale.

Nach dem Studium arbeitete er als Controller in Basel und wirkte mehrere Jahre als Dozent u.a. an der AKAD. Nach verschiedenen sehr interessanten Tätigkeiten übernahm er im Jahre 2000 die Direktion des Hauseigentümerverbandes der Schweiz (HEV), den er zu grosser Blüte brachte. Nach seiner Pensionierung studierte Ansgar Gmür Theologie und schloss sein Studium mit einem Master ab. Heute wirkt er als beliebter Prediger in verschiedenen Kirchen. Mit seiner Ehefrau, mit der er mehr als 40 Jahre verheiratet ist, hat er drei erwachsene Töchter, die alle ebenfalls verheiratet sind.

Es wird regiert

Gmür zitierte in seinem Input verschiedene Persönlichkeiten, so auch «Urwald-Doktor» und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer: «Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil der die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch nicht ein Auto, wenn man in die Garage geht.» Zur aktuellen Weltlage gab er ein Zitat des bekannten Theologen Karl Barth weiter: «Ja, die Welt ist dunkel… Nur ja die Ohren nicht hängen lassen! Nie! Denn es wird regiert, nicht nur in Moskau, oder in Washington oder in Peking, sondern es wird regiert, und zwar hier auf Erden, aber von ganz oben, vom Himmel her! Gott sitzt im Regimente! Darum fürchte ich mich nicht… Gott lässt uns nicht fallen, keinen einzigen von uns…! Es wird regiert!»

Säen und ernten

Der Referent erzählte auf launige Art und Weise einige Begebenheiten zu dieser Thematik aus seinem Leben:

–  Säen: Gmür, katholisch aufgewachsen, erhielt von seinem Vater mit auf den Weg, er solle jeden Tag ein «Vater unser» beten für eine gute Frau. – Ernten: Er erhielt eine gute Frau.

– Säen: A. Gmür absolvierte verschiedene Ausbildungen; mit 30 Jahren wurde er Christ. – Ernten: Er durfte Karriere machen und versteht das als Gottes Gnade.

Segen erhalten

Ansgar Gmür erläuterte das biblische Verständnis zum Zehnten nach 2. Korinther 9,6: «Alles gehört ja Gott. Wir geben nur 10% und dürfen 90% behalten. Als ich wenig verdiente, war mein Zehnte klein; als ich mehr verdiente, wurde mein Zehnte entsprechend grösser.» So ermunterte der Referent zu fröhlichem Geben, weil darauf ein grosser Segen beruht. Passend dazu ein Zitat von Peter Ustinov: «Jedenfalls hat es wenig Sinn, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.»

Dankbarkeit und richtig säen

Gmür stellte fest: «Nicht die Glücklichen sind dankbar, sondern die Dankbaren sind glücklich.» Er ermunterte die Anwesenden, überall in ihrem Leben zu säen, damit auch geerntet werden könne. Zum Schluss zitierte er die goldene Regel des richtigen Säens aus Matthäus 7, 12: «Alles nun, was ihr wollt, dass es euch die Menschen tun, das sollt auch ihr ihnen tun.»

Nach dem Gottesdienst blieb genügend Zeit, um beim anschliessenden Kirchenkaffee über das Gehörte rege auszutauschen.                                                                                                                       Werner Schweizer