Spoken Word-Gottesdienst mit Stefan ‘Sent’ Fischer in der FEG Gais

Am Palmsonntag, 2. April 2023, erwartete die Besucherinnen und Besucher des Special-Gottesdienstes in der FEG Gais (Freie Evangelische Gemeinde) ein wahres Feuerwerk des gesprochenen Wortes. Der Wortakrobat Stefan ‘Sent’ Fischer vom Bibellesebund Schweiz präsentierte sich in der Rolle als Jünger Matthäus. Was dieser als Augenzeuge alles mit Jesus erlebt hat, bot den Inhalt für das abwechslungsreiche Programm zum Start in die Karwoche.

Poetische Wortakrobatik vom Feinsten

Man stelle sich vor, der Apostel Matthäus erzählt die Fülle an Erlebnissen, die er in seinem Leben mit Jesus gemacht hat, in einer guten Stunde… Genau dies erlebten die Gäste des Spoken Word-Gottesdienstes an diesem Sonntagmorgen. Als Matthäus erzählt er dabei, wie sich ihre Wege kreuzten und was er in der darauffolgenden Zeit, unterwegs mit Jesus, alles erlebte. Sent Fischer gelang es in dem enorm abwechslungsreichen Programm diese wunderbaren Hochs und erschütternden Tiefs im Leben von Matthäus eindrücklich darzustellen. Poetische Wortakrobatik vom Feinsten wechselten sich dabei ab mit Einspielungen von Filmszenen, Liedern und Videosequenzen. Und auch das Publikum wurde in Form von Fragestellungen, z.B. zu Aussagen von Jesus in der Bergpredigt, aktiv miteinbezogen.

«Ein Mann im Lazarett vom Mann aus Nazareth»

Als Zolleintreiber für die römischen Besatzer lebte Matthäus ein gespaltenes Leben. Geld, Macht und die Herrschaft der Römer waren dabei wichtig. Mit der Begegnung mit Jesus verändert sich aber sein Leben, und er merkt «als Jünger mit Jesus wird alles anders – aber ich bleibe dennoch derselbe Mensch». Und daraufhin entscheidet sich, dass er künftig lieber «ein Mann im Lazarett vom Mann aus Nazareth» sein möchte.In Anlehnung an den Leidensweg von Jesus und ein Leben in Ewigkeit, kommt Matthäus zur Erkenntnis«de Wäg ufe goht zerscht abe». So erlebt er die ganze, bewegende Ostergeschichte vom Passamahl und der Kreuzigung mit – aber auch die hoffnungsspendende Botschaft der Auferstehung. Mal in lauten, in rascher Folge daher prasselnden Wortfolgen, mal wieder in ruhigen Gedankengängen fand Fischer immer wieder die passenden Schilderungen, bis hin zur persönlichen Frage: «Was hat das alles mit uns zu tun?»

Die ganze Geschichte regte zum persönlichen Nachdenken an – nicht nur, aber gerade auch in der aktuellen Zeit vor Ostern. Mit einer gesunden Portion Ironie, viel Humor und passenden Pointen, aber auch ganz grundlegenden Wahrheiten zum christlichen Glauben, wie dem ‘Unser Vater-Gebet’, gelang es Fischer hervorragend, die weltbewegende Geschichte des Lebens von Jesus Christus auf der Bühne in packender Weise zu erzählen. Mit einem Countdown-Gebet von 10 bis 1 und dem namensgebenden Lied des Stückes ‘Wer’s glaubt, wird selig’ wurde das Programm beendet und die Besucherinnen und Besucher zum anschliessenden Apéro geladen.

Peter Kellenberger