Eindrücklicher Abend mit Liedermacher Marcel Bürgi

Am ersten Advents-Abend begrüsste der Mundartsänger, Liedermacher und Streetworker Marcel Bürgi das zahlreiche Publikum in der FEG Gais mit dem Hit „It’s my life“ (Das ist mein Leben) von Bon Jovi. Rasch wurde klar, warum er gerade mit diesem Lied begonnen hatte, denn zwischen den tiefgründigen Mundartliedern berichtete Bürgi aus seinem sehr bewegten Leben: ein Monat zu früh auf die Welt gekommen; in seiner Kindheit hinkte die Entwicklung hinterher; wegen seiner körperlichen Defizite wurde er in der Schule und in der Freizeit gemobbt; die Eltern waren mit der Erziehung überfordert, so dass es öfters eine Ohrfeige absetzte. Sie wussten es damals nicht besser und in der Kirche wurde ja auch gesagt, man solle die Kinder ruhig züchtigen. So verinnerlichte sich bei Marcel Bürgi sein Prinzip: „Ich habe Angst vor den Menschen und ich bin nicht geliebt.“ – Dazu passend sang er mit seiner tollen, vollen Stimme: „Zeig mir den Weg … der Weg ist vernebelt, ich hab keine klare Sicht…“ Weil er zuhause aber immer wieder aneckte, fand die Mutter: „Du bist ein hoffnungsloser Fall!“ – 1. Teil des Titels seiner gegenwärtigen Konzert-Tournee.

Wende?

Erstmals erlebte Marcel Bürgi Wertschätzung, als er von einem Lehrer wegen seiner ausserordentlich guten Stimme zum Singen eingeladen wurde. Bald wirkte er in einer Rock-Band mit, steckte aber wegen seines exzessiven Lebens rasch tief im Drogen- und Alkoholsumpf. Körperlich ein Wrack, mit einem riesigen Schuldenberg, ohne feste Bleibe, „wohnhaft“ im Luftschutzkeller einer Parkgarage, merkte er einmal mehr: „Du bist ein hoffnungsloser Fall!“ – Das dazu passende Lied „Dunkle Wolken hingen über meinem Leben. Warum ist mein Leben so leer?“ ging den Zuhörenden unter die Haut.

Wende!

Im Jahre 2001, auf einer Autobahnbrücke stehend um hinunter zu springen, hörte Marcel Bürgi eine Stimme: „Du bist mein liebes Kind!“ Da wusste er, dass Gott durch Jesus zu ihm gesprochen hatte und er begann sein bis dahin verpfuschtes Leben in Ordnung zu bringen. Jetzt ging auch sein Kindheitstraum in Erfüllung, denn seit 17 Jahren ist er als Musiker und Streetworker, der Jugendheime und Gefängnisse besucht und mit Drogenabhängigen arbeitet, unterwegs. Bürgi ist jetzt „ein hoffnungsbringender Fall!“ – 2. Teil des Titels der Konzert-Tournee. Auch seine Eltern haben sich sehr, sehr positiv verändert und er hat ein super Verhältnis mit ihnen. Mit den Liedern „Du gibst mir nochmals eine Chance“ und „Da ist jemand, der deine Lasten trägt …. und dieser jemand ist Jesus“ beschloss Marcel Bürgi diesen allen zu Herzen gehenden Special-Gottesdienst.                                                                 Werner Schweizer